10 January 2015

3 - Kevelaer 10 January 1915




Kevelaer, 10.1.1915
[Sunday]

Dear family,
Actually it is not quite right for me to spoil you so, and write you another letter today. But I don’t want to be like that, and I never have been. Also it doesn’t cost any postage… How about that for an excuse.
So Mother shouldn’t upset herself anymore about that bad life I, the poor lad, have to live right now.
You don’t have to send me anything, especially nothing to eat.  I only need that what I have written you already. Apart from that watertight trousers would be very welcome.
Yesterday we‘ve been in the water up to our knees. With one leg only though, but that suffices.  And I can assure you that I, despite several wet feet etc. , have not yet felt any sign of a small cough or a cold.
Many of the men are already merrily coughing. It was very noticeable this morning in church.
Incidentally, our sergeant is from Barmen, and even from the Bismarckstrasse. His name is Bindedorf. I don’t know him at all. He is a big man with a full, brown goatee, and looks a bit like Herrn Killmer. Perhaps father knows him.
This afternoon we get our high boots. Then we are completely fitted out, right down to the backpack.
Tomorrow we will be issued with the rifle. I find this all extremely quick. If the boots don’t fit I’ll have a new pair made here. I wear my own lace-boots now, next to the others, so that I have a spare pair if the other gets too wet. I hope everyone is now completely reassured.
But I’ll have to end now. We’re going to eat soon. Afterwards we then go drink a decent coffee. We’re not on duty until 16:30 and then it’s only collecting the boots, which should be over very quickly. After that we have time off. Everyone has to be in bed though by 21:00. In the morning I have to get up at a quarter to six already.
Consider please a visit to here. Not because I feel particularly homesick, but because you then can get to know this town.
With affectionate greetings   your Fritz





And the German version (apologies for any missing umlauts etc. Will be corrected in due time)


Kevelaer , 10 . 1. 1915
[Sonntag]

Liebe Familie,

Eigentlich ist er ja nicht recht von mir euch so zu vermöhnen und euch heute wieder einen brief zu schreiben. Aber ich will mal nicht so sein. Ich bin ja Überhaupt nie so gewesen. Außerdem kostet er ja eins jetzt kein Porto ... . Das ist doch auch eine Entschuldigung.  Also Mutter  etc  brauchen sich nicht mehr aufzuregen, von wegen dem schlechten Leben, da ich, das arme Jung,  jetzt auszustehen habe. Zu schicken braucht Ihr mir auch nichts mehr, besonders nichts zu essen. Ich brauche nur das, was ich Euch (was ich)  schon geschrieben.  Außerdem war einer wasserdichte Unterhose sehr gut.
Gestern sind wir schon bis über die Knie im Wasser gewesen. Allerdings nur mit einen Bein, aber das genügt auch schon. Ich kann euch aber zu euer Beruhigung mitteilen, das ich trotz verschiedener nasser Füße usw. von einen Schluchzen oder Erkaltung nichts gemerkt habe.  
Viele unsern Leute sind schon lustig am husten.
Man konnte das heute morgen in der Kirche so gut merken. Ferner kann ich noch gewissen Leute mitteilen , dass das was sie mir früher immer gesagt haben, bis jetzt noch nicht zugetroffen ist. Man hat mir bis jetzt noch niemals etwas gesagt , wenn wegen schlechter Haltung oder  “Nase aus dem Dreck”. Ich bitte, das auch noch anderen Leute, die deswegen immer furchtbaren Umstand machten, zu sagen.
Unser Feldwebel ist übrigens auch aus Barmen, und zwar aus die Bismarckstraße und heißt Bindedorf. (Mir) Ich kenne ihn aber nicht. Er ist ein großer man mit einem völlig braunen Spitzbart, und  gleicht etwas Herrn Killmer. Vater kennt ihn vielleicht.
Heute nachmittag bekommen wir noch Schaftstiefel. Wir sind dann ganz aufgerüstet bis auf den Tornister. Das Gewehr erhielten wir schon heutemorgen.  Ich finde das alles geht furchtbar schnell. Wenn mir die Stiefel nicht passen, wurde ich mir hier welche machen lassen. Ich trage jetzt auch meine eigenen Schnurstiefeln, neben den anderen, so dass ich 2 paar zum wechseln habe, wenn die einen mal sehr nass sein sollten. Ich hoffe alle Leute sind nun mehr vollständig beruhigt. Aber ich muss jetzt Schluss machen. Gleich wird gegessen. Nachher gehen wir denn ordentlich Kaffeetrinken. Dienst haben wir nur erst wieder um ½ 5 und auch dann brauchen wir nur den und die Stiefel zu holen, was sehr schnell vorbei ist. Nachher haben wir dann frei. Um 9 Uhr aber muss jeder in bett liegen.  Morgens muss ich schon um 1/4 vor 6 Aufstehen. Überlegt Euch bitte mal den Fall einer Besuchs.  Nicht als, wenn ich besonderes Heimweh hätte, sondern nur damit Ihr diese Stadt auch mal kennen lernt. Je langer ich hier bin, deste mehr sehe ich, dass das Buch von Lauffs wirklich  aber auch gar nicht Überbieten ist.
Mit einen herz. Grüße  Euer Fritz

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